Den Pfad gehen
Teil 1 - Deutschland
ein Bericht von Horst
der ausführliche bebilderte Text befindet sich hier
letzte Aktualisierung: 19. Februar  2013


Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Den ersten Schritt auf meinem spirituellen Pfad unternahm ich vor langer Zeit.
Den ersten Schritt auf diesem Weg der Hingabe, der Devotion, ging ich Anfang 2011.

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1 von Gelnhausen nach Schöllkrippen
Karten zu den Etappen 1 - 3
25 km
Etappe 11 nach Schillingsfürst 284 km Etappe 21 nach Landsberg 509 km
2 nach Aschaffenburg/Main
Die km-Angaben entsprechen nicht den kürzesten möglichen Wegen, sondern dem tatsächlich gegangenen Pfad.
53 km
Etappe 12 nach Feuchtwangen 306 km . Etappe 22 nach Hohenfurch 537 km
Etappe 3 nach Klingenberg/Main
82 km
Etappe 13 nach Dinkelsbühl 322 km Etappe 23 nach Saulgrub 566 km
Etappe 4 nach Miltenberg/Main
Karten zu den Etappen 4 - 8
107 km
Etappe 14 nach Raustetten 345 km Etappe 24 nach Oberau 588 km
5 nach Wertheim/Main
143 km
Etappe 15 nach Nördlingen 366 km Etappe 25 nach Garmisch-
Partenkirchen
600 km
Etappe 6 nach Tauberbischofsheim
177 km
Etappe 16 nach Harburg 390 km Etappe 26 nach Scharnitz
(Staatsgrenze)
633 km
Etappe 7 nach Lauda-Königshofen
192 km
Etappe 17 nach Donauwörth 410 km Die nächsten Etappen führten im Juli 2011 
durch Österreich.
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Etappe 8 nach Weikersheim
217 km
Etappe 18 nach Meitingen 434 km Ende Juli 2011 erreichte ich Slowenien.
Etappe 9 nach Creglingen
240 km
Etappe 19 nach Augsburg 456 km Im Jahr 2012 setzte 
ich meinen Pfad durch Slowenien, Kroatien und Serbien fort.
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10 nach Rothenburg o.d.T.
und damit endgültig nach Bayern
264 km
Etappe 20 nach Königsbrunn 474 km Für 2013 ist die Durchquerung Bulgariens geplant.
Die letzte Etappe des Pfades ist für 2019 vorgesehen.
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Bilder anklicken zum Vergrößern
Der Pfad beginnt auf dem Obermarkt in Gelnhausen. 
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Hier im Haus Nr.2, im Erdgeschoss, im Meditationsraum am Obermarkt, beginnt mein Pfad der Hingabe. 
Es ist ein physischer Pfad, der versuchen soll, den Pfad zum Erwachen - nein nicht erfahrbar zu machen - sondern sich als gangbar erweisen zu lassen. 
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Möglicherweise - jedoch sehr unwahrscheinlich - kann man/ich das Ziel in einem Leben erreichen.
Ich berichte hier immer dann, 
wenn ich auf meinem Pfad
der Hingabe, der Devotion, 
ein Stück weitergekommen bin.
Start in Gelnhausen/Hessen
Etappe 1: Gelnhausen - Schöllkrippen, 25 km
Karten zu den Etappen 1 - 3

An diesem Tag hat die Schneeschmelze das kleine Flüsschen Kinzig mächtig anschwellen lassen. Das Foto enstand in Gelnhausen beim Kaufhaus Joh.

Ein (letzter) Blick zurück
auf mein geliebtes Gelnhausen.
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Ein Schild kündet davon, dass das erste Städtchen in Bayern nicht mehr weiter ist als Gelnhausen. Dann verlasse ich Hessen, leider endet hier auch schlagartig die Wegmarkierung, die eigentlich nach Schöllkrippen führen soll... 
Einer Reiterin, die sich auch verirrt hat, kann ich den Weg zum Krötenweiher weisen, sie mir leider nicht den zum ersten bayrischen Dorf Geiselbach. Allmählich schwant mir: ich habe mich ziemlich verirrt...
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Als ich den Wald verlasse, entdecke ich, dass ich wieder in Hessen bin, im Hintergrund das Kinzigtal.
Und der nächste Wegweiser zeigt an: Gelnhausen ist jetzt deutlich näher als vor 1,5 Stunden. Ich entschließe mich vorerst der Landstraße zu folgen, denn Straßen sind besser ausgeschildert und auch auf den "Wanderkarten" - im Gegensatz zu den Wanderwegen - erkennbar eingezeichnet.
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Zweite Einreise in Bayern, nunmehr wird die Landesstraße zur "Staatsstraße", schließlich ist das hier ein Freistaat! 
Endlich: Geiselbach, das erste Dorf in Bayern, hier hätte ich schon vor 3 Stunden sein können.
Aber was soll´s: es regnet nicht, 
es ist hell, der Pfad ist gangbar
- auch wenn er in diesem Fall asphaltiert war.
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Und schließlich, nach gut fünf Stunden des Weges, kommt mein Tagesetappenziel, die Marktgemeinde Schöllkrippen ins Blickfeld.
 
Der Bahnhof Schöllkrippen, 
Heimat der legendären Kleinbahn "Bembel".
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Etappe 2: Schöllkrippen - Aschaffenburg 28 km
Karten zu den Etappen 1 - 3
Die zweite Etappe führte mich zunächst von Schöllkrippen aus an dem Flüsschen Kahl entlang bis Blankenbach.
 
Mein Weg war hier auch als "Fränkischer Marienweg" ausgeschildert. Maria ist so etwas wie die europäische Variante der Bodhisattva Tara - ursprünglich vielleicht nicht, sie wird jedoch im örtlichen Volksglauben so verwendet.
In Erlenbach habe ich den Weg entlang der Kahl verlassen und wieder einmal versucht einem Wanderweg zu folgen.
 
Dieser hat mich zwar bei allerlei netten animalischen Leuten vorbeigeführt...
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...aber einmal mehr wurde ich von meiner Wanderkarte in die Irre geleitet. Ich habe dazu auch eine Theorie entwickelt:
Die Landkarten der DDR waren systematisch gefälscht, damit den feindlichen Imperialisten, wenn sie diese Karten kaufen, um das Arbeiter- und Bauernparadies zu erobern, keine strategisch verwertbaren Informationen in die Hand fallen. Alle diese Fälscher-Geografen wurden dann nach 1990 in das Hessische und Bayerische Landesvermessungsamt aufgenommen und betreiben dort ihr perfides Handwerk zu meinem Nachteil weiter...
... auf jeden Fall hatte ich nach zwei Stunden wieder Schöllkrippen (Bild) vor mir!
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Also wandelte ich wieder auf den Straßen. Wobei ich mir unter Meditativem Wandern ursprünglich etwas anderes vorgestellt hatte, als mich auf Bayerischen Staatsstraßen durch hurtige Sprünge vor BMW-Fahrern in Sicherheit zu bringen. Aber zum Glück hat die lokale Ethno-Religion auch dafür einen entsprechenden Schutzheiligen vorgesehen: den hl. Antonius von Padua (links).
Notfalls wendet man sich sicherheitshalber auch noch an die hl. Maria, beide werden in Rottenberg bereitgehalten.
Und wenn sich jetzt möglicherweise der erstaunte Leser fragt, warum denn ein Ort Rottenberg heißt, so weiß auch hierauf der kluge Wandersmann die einzig richtige Antwort: weil man nämlich hier auf einem Berg jede Menge historische Kutschen bei Wind und Wetter verrotten lässt! 
Anschließend gelangte ich über Wenighösbach und Hösbach nach Goldbach, wo man aus Lärmschutzgründen die Autobahn eingehaust hat, und sich das ganze Projekt durch reichhaltige Solarstromernte vergolden lässt.
Danach gaben leider die Akkus meines Fotos 
den Geist auf und die mitgenommenen Ersatzakkus 
erwiesen sich als gleichermaßen leer, 
daher keine Fotos von Aschaffenburg, sorry.
.Etappe 2: Schöllkrippen - Aschaffenburg 28 km
liegt hinter mir
inzwischen habe ich mir neue 
Wanderschuhe und einen
Rucksack gekauft,
es kann weitergehen!
Etappe 3: Aschaffenburg - Klingenberg 28 km
Karten zu den Etappen 1 - 3
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Diese Etappe führt mich von Aschaffenburg auf der nördlichen Mainseite mainaufwärts, bereits in Obernau, noch einem Stadtteil Aschaffenburgs, beginnen die Weinberge, hier liegen sie allerdings inzwischen brach.
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Dummerweise machte bereits nach den zweiten Bild mein Fotoakku schlapp, so dass ich in Sulzbach Batterien kaufte. Anschließend ging ich zum Frühstück in ein Café, in dem jedoch aller Leute (außer mir) sich zum Frühstück von Flaschenbier ernährten, Hartz IV beginnt die deutsche Cafékultur zu prägen.
Noch immer genauso ein Industrie-Idyll wie früher ist Elsenfeld, aber zum Glück ist es inzwischen zu 99 % weniger stinkig als früher.
Ab Erlenbach beginnt dann der fränkische Weinbau, die Weinberge werden hier weiterhin genutzt.
Die Weinberge werden hier auch als Naherholungsgebiet für Wandeer genutzt, wie hier am "churfrankensteig".
Mein Tagesetappenziel ist Klingenberg, wo ich übernachte.
 
Etappe 4: Klingenberg - Miltenberg, 25 km
Karten zu den Etappen 4 - 8
 

über der Stadt Klingenberg: die Clingenburg
 
 
 

Die vierte Etappe führte mich tags darauf vorbei an Mahnmalen spiritueller Praxis anders Praktizierender
 
Es geht entlang des Maines, an dessen Ufern noch sichtbare Zeugnisse des kürzlichen Hochwassers zu sehen sind.
 
In Großheubach nahm ich mein Frühstück in einer Bäckerei ein. Es zeigte sich einmal mehr, wie deutlich verbessert die Infrastruktur auf Radfahrer und Wanderer eingerichtet ist gegenüber vor 15 Jahren, als ich hier letztmals auf Fahrradtour mit meinem Sohn unterwegs war.
Und hier hat bereits die Stadt Miltenberg die Tore für einen müden Wanderer geöffnet.
 
In der malerischen Altstadt besorgte ich mir als erstes eine Landkarte für die nächste Tagesetappe, die mich vielleicht bis nach nach Wertheim führen soll.
Im Heimathaus Kreis Dux verbrachte ich die Nacht.
 
 
Zunächst jedoch befreite ich mich von den neuen Wanderstiefeln, die so hart waren, dass es mir den Fuß aufrieb.
Miltenberg ist nicht nur für seinen Rotwein bekannt, in der bayrischen Kreisstadt pflegt man auch - landesetypisch - die Braukunst in mittelständischen Betrieben des Brauhandwerks. Besonders empfehlenswert: das alkoholfreie Weißbier.
 
Vor mir sind wohl schon andere Pilger durch die Stadt gekommen...
Auch hier war (und ist) man noch auf Hochwasser eingerichtet - mit Quick-Dämmen.
Etappe 5: Miltenberg - Wertheim, 36 km
Karten zu den Etappen 4 - 8

Auf dieser Etappe stellte ich mit großer Freude fest, wie viel besser die Infrastruktur für Radfahrer und Wanderer inzwischen geworden ist. Vor 15, 20, 25 Jahren hatte ich mich auf parlamentarischer Ebene und im VCD und dem ADFC hierfür vehement eingesetzt. Man kann feststellen: es hat sich eine Menge bewegt, offensichtlich sowohl auf der politischen Ebene als auch auf der privatwirtschaftlichen.

Hier in Freudenberg war ich erstmals vor 20 Jahren mit meinen Kindern Wendy und Sydney auf dem Fahrrad entlang gekommen, als wir auf Bitten meines Sohnes Sydney (damals 8 Jahre) zum Prater nach Wien radelten, immer an den Flüssen entlang: Main - Regnitz, Main-Donau-Kanal, Altmühl und Donau, insgesamt 1400 km.
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.In Freudenberg scheint man seine Freude auf dem Berg an sehr materialisitschen Dingen zu haben, aber das erkennt man erst in der Vergrößerung...
Dieser Tag hat mich an meine Grenzen herangeführt. Das liegt nicht nur daran, dass ich noch nicht genug Kondition aufgebaut habe, dass dies die bislang längste Etappe war und dass ich zum ersten Mal mit dem Rucksack unterwegs bin, sondern ganz besonders daran, dass ich meine Wanderschuhe wegen meiner offenen Stellen am Bein nicht tragen konnte und daher die Turnschuhe angezogen habe. Nach 10 km kann ich jeden einzelnen Fußknochen spüren, nach 15 km Schmerzen diese Knochen richtig - und dann sind es noch einmal gut 20 km - und heute durchweg auf Asphalt. Auf dem letzten Stück muss ich mich alle 3 bis 4 km kurz hinsetzen und meine Füße sich etwas erholen zu lassen, bevor es weitergeht.
Eine Mainfähre bei Stadtprozelten benutze ich nicht...
 
sondern die Eisenbahnbrücke bei Hasloch...

(= Landesgrenze von Bayern nach Baden-Württemberg)
...und erreiche Wertheim total ausgepowert erst bei Dunkelheit - heute bin ich echt geschafft!
 
 
 
...und so sieht die Burg bei Tag aus 
(fotografiert zu Beginn der 6. Etappe)
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Etappe 6: 
Wertheim - Taubersbischofsheim, 34 km
Karten zu den Etappen 4 - 8
 

Von der Tauber aus geht es auf Treppen zur Burg, die im 30-jährigen Krieg zerstört wurde.
 

Blick von der Burg auf Wertheim

 

 

Von der Burg aus geht der Main-Donau-Wanderweg und der Taubertal-Panoramaweg durch die Weinberge und Wälder an den Bergen rechts und links des Flüsschens.
Eine Kapelle beiReicholzheim
Großer Schreck bei Kloster Brombach: mein Portmonaie ist weg, der Reisverschluss meiner Jackentasche war offen. Also zurück und den Weg absuchen, die ganze Strecke bis Wertheim. Es fand sich dort: es war mir im Auto (!) aus der Tasche gefallen. Jetzt noch nach Tauberbischofsheim? Das wären heute insgesamt über 40 km und ich würde auch erst bei Dunkelheit ankommen. Ich entschließe mich, mit dem Auto von Wertheim nach Kloster Brombach (Bild rechts) zu fahren und den Pfad dort wiederaufzunehmen.
Bei Gamburg erreiche ich von den Bergen kommend wieder die Tauber.
 
 
 
Die kann auch nicht geklaut werden, denn sie wird von einem Brückenheiligen bewacht.
Große Freude hinter Gamburg: mit ist aufgefallen, dass ich mit jedem Schritt meinem Ziel ein Zwanzigmillionstel näher komme!
Unweit des Brückenheiligen am Ortseingang wird es mir dann ganz rätselhaft!?
 
...und nach Gamburg geht es wieder hoch zu einer Burg (eben der Gam-solchen) und dann durch Wälder und Wiesen auf den Bergen entlang.
Es war wieder sehr weit, ich habe Fußprobleme (meine Füße sind nicht auf mein Gewicht plus das des Rucksacks ausgelegt. Entweder ich muss so viel abnehmen, wie der Rücksack wiegt, oder mir etwas anderes einfallen lassen).
Ich bin zu erschöpft um noch etwas bei oder in Tauberbischofsheim zu fotografieren...
Etappe 7: 
Taubersbischofsheim - Lauda-Königshofen, 15 km
Karten zu den Etappen 4 - 8
Blick zurück auf Tauberbischofsheim
Da sich am morgigen Sonntag unser Studienkreis bei Meditation am Obermarkt trifft, kann ich nur am Vormittag weitergehen, und zwar nach Lauda, wo der Regionalexpress hält (die Regionalbahn fährt samstags nicht) und muss sehen, dass ich zu meinem Auto nach Kloster Brombach komme. 
Dort überrascht mich ein Herr, der mir schon in Gamburg begegnete. Prima: auch hier kann die Tauber nicht geklaut werden! 
Die siebte Etappe nahm ich am nächsten Freitag in Lauda wieder auf, wo ich um 17.06 h mit dem Zug ankam und so noch eine Stunde bis zum Einbruch der Dunkelheit hatte, ich ging nach Königshofen, wo ich ein Privatzimmer bei Familie Boger hatte (sehr empfehlenswert), sogar eine Rupa mit Kerze stand an meinem Frühstückstisch.
Etappe 8:  Lauda - Weikersheim, 25 km
Karten zu den Etappen 4 - 8
Hier passiere ich Bad Mergentheim, ein Ort in dem ich wegen der hohen Preise nicht übernachten wollte. 

(Ich habe mir nunmehr abgewöhnt die Brückenheiligen, die auf jedem brückenähnlichen Gebilde lauern, abzulichten.)

An solchen Stellen legte ich meine Brotzeit-Pausen ein.
Markelsheim ist ein touristisch stark erschlossenes Weindorf.
Auf lieblichen Pfaden geht es Weikersheim entgegen...
... das hier vor mir liegt, man erkennt das Schloss und den großen Schlossgarten.
Hier betrete ich die Altstadt durch den Gänsturm.
Das Gasthaus Krone erscheint mir zu teuer, ich bin wieder auf der Suche nach einem Privatzimmer. Es gibt zahlreiche Hotels, doch bei den Privatvermietern habe ich kein Glück, schließlich kehre ich in die Hauptstraße zur Krone zurück und zahle die 40 €. Es hat ein angenehmes Zimmer mit gutem Frühstück.
Es gibt eine schöne Altstadt und einen Marktplatz ohne parkendes Blech - deutlich besser als in Gelnhausen!
Etappe 9: Weikersheim - Creglingen, 23 km

In Creglingen gibt es einige Altertümlichkeiten, wo sonst findet man noch eine Küferei?

...oder gar ein Fingerhutmuseum?
Dieses ist wirklich einzigartig in der Welt.
Etappe 10: Creglingen - Rothenburg ob der Tauber, 24 km

An diesem Tag ist es genauso kalt wie an den letzten. Es ist der achte Wandertag in Folge, an dem es bis gegen Mittag Frost hat. Doch heute weht ein eisiger Gegenwind. Meine Augen Trännen stark, ich versuche abschnittsweise mit geschlossenen Augen zu wandern, erschrecke mich als ein dicker Ast, vom Sturm abgerissen krachend neben mir aufschlägt.

Gegen Mittag fangen die Bäche an zu tauen.
Auf dieser lausig kalten Bank nahm ich mein Frühstück und sah es in erster Linie als "Brennstoff" für meinen Körper an.


Inzwischen bin ich endgültig in Bayern  - keine Ländergrenze mehr, bis ich Deutschland verlassen werde.

Ich passiere einen Weinort namens Archshofen und wärme mich in Bettwar bei einer Tasse heißen Cafe im Gasthof auf.
Dann geht es zügig meinem malerischen Ziel Rotheburg ob der Tauber entgegen...
 
... wo es bei "Back und Zeit" wieder heißen Kaffee hat. Außerdem gab es hier  einen Buchladen mit Wanderkarten für die nächsten Etappen!
Etappe 11: Rothenburg ob der Tauber - Schillingsfürst, 20 km

Hier ging es teilweise auf  einem Radweg entlang, der einer ehemaligen Bahnstrecke folgte.

In Schillingsfürst erreichte ich die kontinenetale Wasserscheide zwischen allem was Richtung Nord- und Ostsee fließt und dem, was Mittel- und Schwarzem Meer entgegenströmt 

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Etappe 12: Schillingsfürst -  Feuchtwangen, 22 km

Bei strahlendem Wetter geht es dem Wörnitztal entlang...

...und in Feuchtwangen war am nächstem morgen, einem Sonntag ein Flohmarkt.
Etappe 13: Feuchtwangen - Dinkelsbühl, 16 km

Durch die lichten Wälder des Wörnitztales gelange ich weiter nach Süden...

...und erreiche Dinkelsbühl, wo die Feuerwahr bei strohtrockenem Wetter einen Einsatz hat.
Dinkelsbühl beeindruckt durch seine vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtbesfestigungsanlage
und durch recht breite Straßen, die Häuser sind historisch gehalten und vom Modernisierungswahn des 20. Jahrhunderts verschont geblieben.
Etappe 14: Dinkelsbühl - Raustetten, 13 km

Am nächsten Morgen verlasse ich das hübsche Städtchen für einen der kürzesten Wegabschnitte, 

durchschreite wieder den herrlichen Frühlingswald...
...und gelange so in einen Weiler von nur 200 Einwohnern, nach Raustetten.

Etappe 15: Raustetten - Nördlingen, 21 km

Dies ist der erste Tag einer regelrechten Hitzeperiode, alle Tage über 25o C - und das im April. Auch die anfänglich noch vorhandenen Wälder spenden kaum Schatten.

Hier links auf der Bank gööne ich mir eine kurze Rast, 
dann geht es durchs Nördlinger Ries, eine flache Landschaft in einem Krater von 30 km Durchmesser, der durch einen Meteoriteneinschlag hervorgerufen wurde.
Schließlich gelange ich nach Nördlingen, in dessen Mitte der Daniel, ein über 90 m hoher Turm steht. Durchgeschwitzt und ermattet wie ich bin, entschließe ich mich die 365 Stufen des Daniel nicht hochzusteigen.
Auch Nördlingen hat eine intakte Altstadt. Schließlich bewege ich mich bereits seit Tauberbischofsheim entlang der romantischen Straße.
In diesem Haus hier links bin ich untergebracht, der historischen Walkmühle,
auch innen wirkt das Gebäude durchaus repräsentativ.
Zunächst besichtige ich die Stadt, hier den Marktplatz, 
suche mir aber dann ein schattiges Plätzchen, um mich an einem kühlen Eis zu laben.
Etappe 16: Nördlingen - Harburg, 24 km

Weiter geht es durchs heiße Ries und wo immer sich mir ein schattiges Plätzchen bietet, genieße ich eine kurze Erholung. Beim Frühstück hatte ich mir ein Brot geschmiert, ein etwas verfrühtes Osterei dazu mitgenommen und labe mich hier an meiner Wasserflasche.

Am Nachmittag erreiche ich die Harburg am Rande des Rieskraters. 
Nachdem der Metear den riesige Krater gebildet hatte, floß die Wörnitz hier herein und bildete einen gr0ßen See. Schließlich brach der Kraterrand an der schwächsten Stelle, und die Wörnitz konnte abfließen, und dieser Wörnitzdurchbruch liegt genau hier bei Harburg.

Leider wird dir Stadt jedoch von den mächtigen Märker-Weken beherrscht, die Zement herstellt.

... und es ar auch alles andere als einfach. einen Weg zu finden, der durch die Abbaufelder der Märker-Weke hindurchführt, wie hier unter einer Transportrampe für kalkstein hindurch.

Etappe 17: Harburg -  Donauwörth, 20 km
 

Doch dann geht es dem letzten Abschnitt der Wörnitz entlang.
Im Vordergrund die Wörnitz, im Hintergrund Donauwörth, wo die Wörnitz in die Donau mündet.

Ich betrete Donauwörth von einem Damm aus, auf dem früher die Eisenbahn fuhr und jetzt ein Tadweg verläuft.

Und an dieser stelle verläuft der Rad- und Fußweg dann konsequenterweise auch durch den ehemaligen Eisenbahntunnel.
Im Inneren Donauwörths findet sich einer der um diese Jahreszeit in Bayern unvermeidlichen Osterbrunnen...
...und außen herum die Stadtmauer, in die später Häuser gebaut wurden.
Etappe 18: Donauwörth - Meitingen, 24 km

Von Donauwörth an durchwandere ich das Lechtal. Zunächst geißen die Orte Nordendorf, Westendorf und Ostendorf. Ein Südendorf gibt es nicht, dort liegt der Meitinger Statteil Erlingen, wo ich mir ein Zimmer angemietet hatte...

...da wusste ich noch nicht über welch steile Treppe man dieses erreicht. Um die Treppe nicht nochmals gehen zu müssen, beschloss ich am Abend nichts essen zu gehen, dummerweise lag jedoch auch die Toilettentür genau an der Treppe.

Etappe 19: Meitingen - Augsburg, 22 km

Weiter geht es durchs weitläufige Lechtal, das irgendwie gar nicht bayrisch wirkt, die Bayern selbst nennen diese Gegend Schwaben.

Hier rechts ein wie mir scheint besonders gelungenes Beispiel von Integartion (das erschließt sich jedoch erst in der Vergrößerung, also: anklicken.)
Und weiter an den unvermeidlichen Ostergrunnen vorbei...
...suche ich weiter nach schattigen Rastplätzen wie hier bei Gersthofen-Bergstraße.
Und in Gersthofen finde ich dann das ultimative schattige Plätzchen: einen Biergarten. Hier verbringe ich die heißeste Zeit des Tages.
 
 
Um dann als es gegen Abend kühler wird in die Stadt Augsburg zu gehen.
 
Dort stelle ich fest, dass sich an meiner großen Fußzehe eine wunderschöne Blase herausgebildet hat.
Was mich jedoch nicht hindern kann am Ostersonntag die Augsburger Puppenkiste zu besuchen.
Den Abend wollte ich eigentlich auf dem Augsburger Volksfest "Plärrer" verbringen, aber wegen des tollen Wtters war es dort völlig überlaufen, 
sodass ich mir nur eine Tüte Popcorn kaufte und mich in meine Osterresidenz zurückzog.
Etappe 20:  Augsburg - Königsbrunn, 18 km

Auch der Ostermontag war wieder so heiß und ich lief noch im Verstädterungsgebiet von Augsburg umher, sodass ich mich freute, gegen Mittag einen schattigen Biergarten zu finden,

wo ich mich an einem ausgezeichneten Obazda labte.
Etappe 21: Königsbrunn - Landsberg, 35 km

Der Morgen ist noch recht heiß, leider führt der Weg durch militärisch gesperrtes Gelände, sodass ich ausweichen muss

und über kleine Pfade an den Lech gelange.
Der Lech wird immer wieder zur Stromgewinnung aufgestaut
wie hier.
Einige zeitlang muss ich auf Straßen gehen,
und passiere mehrere Flugfelder der Luftwaffe.
In Landsberg am Lecht verwundert mioch eine mehr als 250 Jahre alte Reihenhaussiedlung,
auch hier hat es einen mittalalterlich geprägten Stadtkern.
Etappe 22: Landsberg - Hohenfurch, 28 km

Inwischen ist die Hitzeperiode vorbei, heute ist der erste regnerische Tag.

Nach dem Regen kommen die Maikäfer heraus.
Ich befinde mich auf einer alten Römerstraße.
Etappe 23: Hohenfurch - Saulgrub, 29 km

Der heutige Tag führt mich vom Lechfeld weg und ins Voralpenland.

Und schon begegnet mir die erste Almhütte mit einem leckeren alkfreien Weißbier.
Von Tauberbischofsheim bis Rottenbuch bin ich jetzt der Romantischen Straße gefolgt, nun trennt sich mein Pfad, nicht mehr nach Süden geht es jetzt sondern die Hauptrichtung wird jetzt Osten sein.
Die Echelsbacher Brücke überbrückt die erste Voralpenschlucht auf meinem Weg.
 
Etappe 24: Saulgrub - Oberau, 22 km

Und im tiefsten Oberbayern nächtigte ich im Haus Benedikt in Saulgrub.

Hier geht´s in den alleroberbayeristen Ort, was man allerdings nur in der Vergrößerung erkennen kann, also anklicken!

Auch hier im Ortsinneren ist Gelegenheit für eine Brotzeit!
Kloster Ettal
Etappe 25: Oberau - Garmisch-Partenkirchen, 12 km

Vorbei an einem Bienenhaus und Backofen...

...liegt jetzt das Zugspitzmassiv vor mir; ich bin mächtig Stolz, dass ich es von Gelnhausen bis hierher geschafft habe!
Erstaunlich: ein photovoltaisch beleuchteter Rad- und Fußweg nach Garmisch.
Die Olympiaschanze.
Etappe 26: Garmisch-Partenkirchen - Scharnitz, 33 km

Und ab Garmisch-Partenkirchen (links) begleitete mich David (rechts), ein Freund aus unserer Meditationsgruppe, für 10 Tage.

Da ich nunmehr in Begleitung war, gibt es jetzt auch einige Fotos, auf denen man mich sieht. Hier gehe ich zwischen Garmisch und Mittenwald auf einer alten Römerstraße...
... und hier passiert die Römerstraße die Porta Claudia, den Durchbruch der Isar durch die Nordalpen. An dieser Stelle befindet sich heute die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich, zwischen Bayern und Tirol.
 
Weitere Bilder zu unserer Wanderung im Teil 2 (Österreich) finden sich hier.
 
Interresant ist im österreichichen Staatswappen, dass der Bundesadler in den Fängen Hammer und Sichel trägt, außerdem die zerissene Kette zwischen seinen Greifwerkzeugen, die die Befreiung aus der Knechtschaft symbolisiert.


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